Werkhof Darmstadt e.V.

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Der Werkhof Darmstadt e.V., Verein zur Förderung der Selbsthilfe, wurde 1983 gegründet. Der Werkhof bildet junge Menschen in einer   außerbetrieblichen Ausbildung in den Fachrichtungen Industriemechaniker*in und Fachkraft für Metalltechnik aus. In verschiedenen Qualifizierungsprojekten werden Teilnehmende auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt vorbereitet. In quartiersbezogenen Projekten werden arbeitslose Menschen und Jugendliche sozialpädagogisch betreut und bei der Arbeits- und Ausbildungssuche beraten.

Die berufliche Bildung wird von der Entwicklungszusammenarbeit   ergänzt, seit 30 Jahren betreut der Werkhof Projekte mit Partnern in Afrika und Lateinamerika.

Außerbetriebliche Ausbildung  für Auszubildenden mit besonderem Förderbedarf im Berufsbild Industriemechaniker*in und Fachkraft für Metalltechnik

Die Maßnahme richtet sich an junge Menschen unter 27 Jahren aus Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg ohne berufliche Erstausbildung, die aufgrund einer Lernbeeinträchtigung oder sozialer Benachteiligung besonderer Hilfen bedürfen.

Ziel der außerbetrieblichen Berufsausbildung ist, jungen Menschen aus der genannten Zielgruppe in Verbindung mit besonderer fachlicher und sozialpädagogischer Betreuung und Unterstützung die Aufnahme, Fortsetzung sowie den erfolgreichen Abschluss einer Berufsausbildung im Berufsbild Industriemechaniker*in und damit die Integration ins Erwerbsleben und in die Gesellschaft zu ermöglichen.

Förderkonzept und Phasen der Ausbildung

Das pädagogisch orientierte außerbetriebliche Ausbildungskonzept des Werkhof Darmstadt e.V. mit ganzheitlichem Ansatz bezieht bei der Vermittlung fachlicher Kenntnisse und Fertigkeiten die Lebenswelt der Auszubildenden mit in die Ausbildung ein. Voraussetzung für erfolgreiches Lernen sind stabile familiäre und häusliche Verhältnisse, eine zugewandte sowie fördernde Lern- und Arbeitsatmosphäre und eine positive Persönlichkeitsentwicklung. Das Personal des Werkhof Darmstadt e.V. geht in der Arbeit mit den jungen Menschen auf ihre unterschiedlichen Lebenslagen und sozialen Erfahrungen ein und berücksichtigt dabei Geschlecht und kulturelle Hintergründe.

Die fachliche Ausbildung ist modular nach Lernfeldern aufgebaut und erfolgt nach der aktuell gültigen Ausbildungsordnung der Industrie- und Handelskammer (IHK). Hierbei finden die gesetzlichen bzw. tariflichen Bestimmungen – vor allem die des Berufsbildungsgesetztes (BBiG) und des Jugendarbeitsschutzes (JArbSchG) Anwendung. Der modulare Aufbau des Ausbildungsganges ermöglicht ein flexibles Anpassen der Ausbildungsinhalte an den individuellen Ausbildungsstand und das Lerntempo der oder des einzelnen Auszubildenden. Die zeitliche Abfolge und die Dauer der Module können variiert werden, um beispielsweise auf das individuelles Lerntempo einzelner Auszubildender einzugehen, eine Vermittlung in betriebliche Ausbildung oder einen Quereinstig zu unterstützen. Die fachlichen Inhalte richten sich hierbei nach dem "Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Industriemechaniker/zur Industriemechanikerin"   der IHK.

Pädagogisches Grundprinzip in der fachlichen Ausbildung ist die vollständige Handlung - selbständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren - mit dem Ziel der Entwicklung von beruflicher Handlungskompetenz. Die Projektmethode kommt den Bedürfnissen Jugendlicher - insbesondere schulmüde Jugendliche - besonders entgegen. Die Auszubildenden erwerben so die in der Ausbildungsordnung festgelegten fachlichen und fachübergreifenden Kenntnisse und Fertigkeiten in den praxisorientierte Aufgabenstellungen in integrierter Form. Durch den Einsatz spezieller zielgruppengerechter didaktischer Lernangebote sollen die Auszubildenden in die Lage versetzt werden, eigenverantwortlich das Maßnahmeziel zu erreichen. Zur Motivation der Auszubildenden werden Lernsituationen geschaffen, die an vorhandene Kenntnisse und Kompetenzen anknüpfen und die Lernenden ihre Fähigkeiten erkennen lassen, um positive Lernerfahrungen zu schaffen. Die zielgruppengerechte Methodik und Didaktik bezieht sich sowohl auf die Fachtheorie als auch auf die Fachpraxis.

Zur Förderung und Qualifizierung gerade derjenigen, die den üblicherweise geforderten Eingangsvoraussetzungen nicht entsprechen, werden unterschiedliche Fördermaßnahmen in Form von sozialpädagogischer Begleitung, individueller Förderplanung, Förderung von Schlüssel-qualifikationen sowie Stütz- und Förderunterricht eingesetzt. Die Förderungen erfolgen kontinuierlich über den gesamten Maßnahmeverlauf mit dem Ziel, die Auszubildenden für einen erfolgreichen Übergang in betriebliche Berufsausbildung oder den erfolgreichen Abschluss ihrer außerbetrieblichen Berufsausbildung zu motivieren und zu befähigen.

Zu den Fördermaßnahmen zählen insbesondere:

  • individuelle Binnendifferenzierung hinsichtlich Methodeneinsatz und Schwierigkeitsgrad nach den speziellen Lernbedürfnissen der Auszubildenden,
  • Seminare und Unterrichtseinheiten (intern und extern) zu Sozial- und Konfliktverhalten,
  • Beratung und Einzelfallhilfe bezüglich der Stabilisierung der sozialen Situation,
  • Kooperationen mit Betrieben und Bildungs- und Sozialeinrichtungen
  • begleitende Patenschaften.

Der gesamte Ausbildungsverlauf wird sozialpädagogisch betreut und dokumentiert. Die Arbeit der Sozialpädagog*innen umfasst bedarfsgerechte Einzelfallhilfe in Form von individuellen Beratungs- und Hilfeangeboten wie beispielsweise Unterstützung bei der Beantragung von Berufsausbildungsbeihilfe, Krisenintervention und Mediatorentätigkeiten sowie die Planung und Durchführung von sozial- und erlebnispädagogischen Gruppenangeboten und Seminaren. Ziel der sozialpädagogischen Begleitung ist die nachhaltige Stabilisierung der Teilnehmenden, um den Ausbildungserfolg zu sichern bzw. eine dauerhafte Integration ins Erwerbsleben zu erreichen

Die Entwicklung von Kompetenzen im Rahmen einer ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung stellt eine Querschnittsaufgabe dar und wird während der gesamten Maßnahme gezielt gefördert.

Kommentar:  

„Ohne die ergänzende Unterstützung durch die Stiftung Pro Region, könnten wir in unsere außerbetrieblichen Ausbildung einige wichtige Dinge nicht umsetzen und verschiedene Anschaffungen nicht tätigen. Die Auszubildenden profitieren während ihrer Ausbildungszeit sehr von dem Zuschuss. Ich bedanke mich auch im Namen der Auszubildenden für die großzügige Unterstützung der   Stiftung Pro Region.“

Anne Küffner Mitglied der Geschäftsführung

  

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Grenzallee 10
64297 Darmstadt
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