
Die Gesellschaft für Jugendbeschäftigung e.V. (gjb) wurde 1997 als stadtnaher Verein gegründet, um Jugendliche in Qualifikation, Ausbildung und Beschäftigung zu vermitteln. Die gjb dient der beruflichen Orientierung, dem beruflich orientierten Lernen, der Beratung, sozialen Begleitung und Stabilisierung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Vorsitzende der gjb ist die Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen, Sylvia Weber, Stellvertreterin ist die Leiterin des Stadtschulamtes, UtaClifton.
Die Umsetzung aller Projekte der gjb erfolgt in enger Kooperation mit allgemeinbildenden Schulen, beruflichen Schulen, sozialen Diensten, dem Jugend- und Sozialamt, dem Jobcenter Frankfurt am Main, der Agentur für Arbeit sowie mit Partnern aus der Wirtschaft.
Folgende Projekte werden von ProRegion gefördert:

Förderunterricht
Das Projekt „Förderunterricht“ richtet sich an die Schüler:innen der
Abgangsklassen 9 und 10 an den Kooperationsschulen des Frankfurter Ausbildungsprojekts, die eine Ausbildung anstreben, deren Kenntnisse in Deutsch (als Fremdsprache), Mathematik oder Englisch für eine erfolgreiche Bewerbung allerdings nicht ausreichen. Ziel ist die Verbesserung der Noten in den prüfungs- und bewerbungsrelevanten Fächern und damit eine Erhöhung der Chancender Jugendlichen auf dem Ausbildungsmarkt.
Der kostenlose Förderunterricht bietet den Schüler:innen wöchentlich in Kleingruppen eine zusätzliche und individuelle Unterstützung durch ein Team aus Studierenden und erfahrenen Honorarkräften. Darüber hinaus findet in den Osterferien eine intensive Prüfungsvorbereitung statt. Der Unterricht wird bedarfsorientiert gestaltet, sodass alle Schüler:innen auf der Grundlage ihres individuellen Leistungsstands die bestmögliche Unterstützung erhalten. Neben den Unterstützungsbedarfen der Jugendlichen orientiert sich der Förderunterricht auch an den Rahmenlehrplänen und den Prüfungsinhalten für die Haupt- und Realschulabschlussprüfungen. Durch das Aufarbeiten von Defiziten, das Wiederholen und Vertiefen der Inhalte der 9. und 10. Jahrgangsstufe und die gezielte Vorbereitung auf Klassenarbeiten und Abschlussprüfungen können die Schüler:innen ihre Fach- und Abschlussnoten verbessern und den Grundstein für einen erfolgreichen Einstieg in die Berufsausbildung legen.
Außerdem haben die Schüler:innen die Möglichkeit sich in individuellen Terminen mit der Unterstützung der Förderlehrkräfte auf Einstellungstests vorzubereiten.
Das Projekt wird seit 2008 von der Stiftung ProRegion gefördert. Mithilfe dieser Förderung konnten in den vergangenen Jahren über 1000 Schüler:innen bei der Verbesserung ihrer Noten und ihrer Chancen auf dem Ausbildungsmarkt unterstützt werden.

Berufsinformationsveranstaltungen
Das Projekt
„Berufsinformationsveranstaltungen“ ermöglicht interessierten Schüler:innen in den Abgangsklassen 9 und 10 aus den Kooperationsschulen des Frankfurte Ausbildungsprojekts spannende Einblicke in 20 regionale Betriebe und Werkstätten von beruflichen Schulen. Die Veranstaltungen bieten den Abgangsschüler:innen eine praxisnahe Berufsorientierung durch echte Einblicke in Betriebe und berufliche Schulen, praktisches Ausprobieren von Ausbildungsinhalten, die Möglichkeit zum Austausch mit Auszubildenden und Ausbilder:innen in den Betrieben sowie Lehrkräften an den beruflichen Schulen und insgesamt den Kontakt zu potentiellen Arbeitgebern. Umgekehrt bieten die Veranstaltungen für die Betriebe die Möglichkeit sich und ihr Berufsfeld vorzustellen und direktenKontakt zu potentiellen Auszubildenden herzustellen.
In jedem Schuljahr finden 20 Berufsinformationsveranstaltungen in unterschiedlichen Berufsfeldern statt. Die interessierten Schüler:innen werden auf die Veranstaltungen vorbereitet und von gjb-Mitarbeitenden begleitet. Auf diese Weise können die Jugendlichen die Berufe praktisch kennenlernen und direkt vor Ort ins Gespräch kommen. So verbessern sie ihre Berufswahlkompetenz. Die hohe Wirksamkeit und Nachhaltigkeit der Veranstaltungen, die durch die Teilnahme ausschließlich interessierter Schüler:innen gewährleistet wird, stellt außerdem eine Ergänzung und Stärkung des schulischen Angebots zur Berufsorientierung dar.
Das Projekt wird seit 2010 von der Stiftung ProRegion gefördert.

Berufsstart intensiv
Das Programm „Berufsstart intensiv“ richtet sich an Schüler:innen mit Migrations- und Fluchtgeschichte, die aus den Intensivklassen in die Regelklassen des Jahrgangs 9 und 10 gewechselt sind. Der Wechsel in die Regelklassen und das bevorstehende Verlassen der Schule gehen mit einigen besonderen Hürden für die Schüler:innen einher: Sprachliche und kulturelle Barrieren, fehlende Kenntnisse des schulischen und beruflichen Bildungssystems, Unsicherheit bei der Berufswahl und im Bewerbungsprozess sowie insgesamt fehlende Netzwerke und Vorbilder erschweren den Übergang nach der Schule. Hier setzt das Programm Berufsstart intensiv mit einer intensiven und individuellenBeratung zur Förderung der Chancengleichheit an.
Schuljahresbegleitend werden den Teilnehmenden in Einzelberatung oder Gruppenformaten die Möglichkeiten des schulischen und beruflichen Bildungssystems nähergebracht. Sie werden fortlaufend bei der Berufsorientierung unterstützt sowie bei der Gestaltung passgenauer Anschlüsse beraten und begleitet. Hierbei werden insbesondere auch Maßnahmen, die beispielsweise der Verbesserung der Sprachkenntnisse oder der Aufarbeitung traumatischer Erfahrungen durch Flucht und Migration dienen, berücksichtigt. Das übergreifende Ziel ist es, individuelle Wege miot den Jugendlichen zu zeichnen, um so ihre Integration zu stärken und nachhaltige Perspektiven für junge Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte zu schaffen.
Das Programm wird an der Georg-August-Zinn-Schule und der IGS Eschersheim umgesetzt. Durch die Förderung der Stiftung ProRegion seit 2017 kommt die individuelle Unterstützung ca. 30 Schüler:innen pro Schuljahr zugute.

Beruforientierte Elternarbeit - Perspektive Beruf
Das Projekt „Berufsorientierende Elternarbeit“ wirdseit 2022 von der Stiftung ProRegion gefördert.
Eltern spielen eine große Rolle bei der beruflichen Orientierung ihrer Kinder und können sie bei den Entscheidungen über ihre schulische und berufliche Zukunft wegweisend unterstützen. Das Ziel der berufsorientierenden Elternarbeit ist es, Eltern in dieser Rolle zu stärken. Die berufsorientierende Elternarbeit setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern, um ihnen das nötige Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, um ihre Kinder optimal unterstützen zu können. Durch persönliche Beratungsgespräche werden Eltern umfassend über das komplexe Schul- und Ausbildungssystem informiert und erhalten wertvolle Tipps, um ihre Kinder bestmöglich auf ihren Weg in den Beruf zu unterstützen. Hierbei werden auch die Entdeckung von Talenten und Stärken der Kinder sowie die Rolle der Eltern bei der Planung nächster beruflicher Schritte besprochen.
Insbesondere Familien mit Migrations- und Fluchterfahrung bietet die berufsorientierende Elternarbeit ein schwerpunktmäßiges Beratungsangebot. Hierbei werden Eltern in einfacher Sprache über das hessische Bildungs- und Ausbildungssystem informiert und durch speziell konzipierte Workshops und Vorträge zu Themen wie den Unterschieden zwischen den verschiedenen Schulformen und den Ausbildungsmöglichkeiten in Hessen unterstützt. So werden auch Eltern, die selbst nicht mit dem hessischen Bildungs- und Ausbildungssystem vertraut sind, in die Lage versetzt, ihre Kinder bestmöglich auf ihrem Weg in den Beruf zu begleiten.
Die berufsorientierende Elternarbeit sieht in der engen Zusammenarbeit zwischen Eltern, Kindern und Beratern einen wichtigen Beitrag für eine erfolgreiche berufliche Zukunft der Kinder und setzt sich somit auch für die Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen mit Migrationserfahrung ein.
Kommentar
„Die Fördermittel von Pro Region, die die gjb seit 2007 erhält, unterstützen maßgeblich die Arbeit im Bereich allgemeinbildende Schulen. Die beruflichen Kompetenzen der jüngsten Teilnehmenden auf ihrem Weg zum Arbeitsmarkt werden dadurch gestärkt, um sie vor drohender Arbeitslosigkeit zu bewahren. Mit Hilfe der von ProRegion geförderten Projekte können sie nachhaltig auf dem Ausbildungsmarkt Fuß fassen.“
Kerstin Ewers, Bereichsleitung Kooperation mit allgemeinbildenden Schulen
Kontakt
Geschäftsführung
Petra Lölkes
Telefon 069 – 24 75 433 10
petra.loelkes@gjb-frankfurt.de